History

Kontinuität zahlt sich aus und seit ihrer Gründung durch Joe Prantl im Jahr 1955 hat die Abteilung Basketball des TSV 1880 Wasserburg kontinuierlich gearbeitet. Dabei hat sie es von ganz unten nach ganz oben geschafft. Grundlage dafür ist die hervorragende Jugendarbeit über all die Jahre, vor allem auch in Zusammenarbeit mit dem Luitpold-Gymnasium, Wasserburg. Mit den Schulmannschaften konnten ebenfalls große Erfolge bei „Jugend trainiert für Olympia“ erzielt werden. Die nun folgende Chronik, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, soll zeigen, wie erfolgreich Basketball im schönen Wasserburg am Inn wirklich ist. Unzählige Meister-Titel und sehr gute Platzierungen auf oberbayerischer Ebene haben wir aus Platzgründen nicht aufgeführt.

Leider wurde im Laufe der Zeit aufgrund der herausragenden Erfolge der Damen auf nationaler und internationaler Ebene die Jugendarbeit vernachlässigt. Mit Corona kam sie fast zum Stillstand. Seit der Saison 2022/2023 geht es aber wieder aufwärts. Mit einem neuen sportlichen Konzept und einer neuen Jugend-Koordinatorin wurden die Weichen für die Zukunft im weiblichen wie im männlichen Jugendbereich gestellt. Ziel ist, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen und sich an die bayerische bzw. deutsche Spitze heranzuarbeiten.

Drei Jahre nach der Gründung der Basketball-Abteilung, wurde 1958 erstmals eine Damenmannschaft gegründet und für den Spielbetrieb angemeldet. Im Laufe der Jahre arbeitete sie sich durch die verschiedenen Ligen nach oben.

In der Saison 1969/1970 gelang der Aufstieg in die Bayernliga. Dort konnten sich die Damen bereits in der darauffolgenden Saison einen guten 3. Platz sichern.

Nach 6 Jahren in der Bayernliga stieg das Team in die Regionalliga auf. Hier spielte man einige Jahre vorne mit, stieg dann aber wieder in die Bayernliga ab.

Im Jahre 1989 wurde Hans Brei Cheftrainer der I. Damenmannschaft. Direkt in dieser Saison gelang der Wiederaufstieg. In der Regionalliga waren die TSV-Damen in den darauffolgenden Jahren meistens in der oberen Tabellenhälfte zu finden.

6 Jahre im Amt und Hansi Brei erreichte mit seinem Team die Meisterschaft in der Regionalliga, was den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutete. 1995 traten die Wasserburger Damen also erstmals in der 2. Bundesliga an.

Im Laufe der Zeit wurde das Ziel in der höchsten deutschen Liga zu spielen immer greifbarer. In der Saison 2000/2001 spielte man mit 2 Profi-Spielerinnen und schaffte den Aufstieg in die 1. Basketball-Bundesliga der Damen. Nur 3 Jahre später konnte mit einem weiter professionalisierten Team bereits der erste Meister-Titel eingefahren werden, nachdem man im Jahr davor (2002/03) im Finale am BC Marburg scheiterte und damit Deutscher Vizemeister wurde.

Ab der Saison 2004/2005 waren die TSV-Damen auch auf internationaler Bühne aktiv. Anfangs im Euro-Cup, in dem direkt die Zwischenrunde erreicht wurde.

Es folgten mehrere Meister-Titel und drei Pokalsiege. Erst im Jahr 2009 ging der TSV 1880 Wasserburg erstmals wieder leer aus – es gab weder den Meister-Titel noch den Pokal-Sieg.

Von 2009 bis 2011 spielten die Wasserburgerinnen in der CEWL (Central European Basketball League).

Nach der Saison 2011/2012 legte Hans Brei sein Amt als Cheftrainer nieder und übergab an Bastian Wernthaler. In seiner Zeit als Trainer beim TSV 1880 Wasserburg wurde Hans Brei insgesamt 6x Deutscher Meister, 4x Deutscher Pokal-Sieger und wurde 2x als “Trainer des Jahres” der DBBL ausgezeichnet.

Nicht weniger erfolgreich trat Bastian Wernthaler Hansi Breis Nachfolge an. Der bis dahin als Bundestrainer der Damen-Nationalmannschaft aktive Wernthaler konnte direkt in seiner ersten Saison beim TSV mit seinem Team die Meisterschaft gewinnen. In den beiden darauffolgenden Jahren gelang ihm ebenfalls der Gewinn der Meisterschaft und zusätzlich auch der Pokal-Sieg. In der Saison 2014/2015 gab es keine einzige Niederlage auf dem Weg zum Deutschen Meister.

Unter Bastian Wernthaler spielte der TSV wieder im Eurocup, schaffte es aber nie über die Gruppenphase hinaus.

Nach 3 Jahren, 3 Meisterschaften und 2 Pokalsiegen legte Bastian Wernthaler sein Amt nieder und wurde wieder Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft.

Zur Saison 2015/2016 stand somit ein neues Gesicht an der Seitenlinie: Georg Eichler, der zuvor hauptsächlich im Männerbereich verschiedener hochklassiger Vereine als Trainer tätig war, kam nach Wasserburg. Auch er konnte an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen und gewann 2 x sowohl die Meisterschaft, als auch den Pokal.

Auch international lief es unter Georg Eichler für die Damen vom Inn, im Vergleich zu den Vorjahren etwas besser. So konnte man in die Zwischenrunde einziehen und einmal sogar die „Round of 16“ erreichen.

In Eichlers dritter Saison trennten sich die Wege – aufgrund von unterschiedlichen Zukunftsplänen/ Visionen. Co-Trainer Nikolay Gospodinov führte die Mannschaft weiter und beendete die Saison als Deutscher Pokalsieger und Deutscher Vizemeister.

In der Saison 2018/2019 stand, nach einigem Hin und Her und vielen Spekulationen der Fans, mit Sidney Parsons als erste Frau an der Seitenlinie die Cheftrainerin fest. In dieser Saison musste man sich im Pokal leider bereits in der 2. Runde den Damen aus Keltern geschlagen geben und auch um die Meisterschaft konnte man in dieser Saison nicht mitspielen: Im Halbfinale unterlagen die TSV-Damen dem späteren Meister Herne. Gegen Marburg wurde allerdings der 3. Platz gefeiert.

Die darauffolgende Saison lief aufgrund von unvorhersehbaren Problemen ganz anders als erwartet. Da die Saison am 12.03.2020 nach der Vorrunde wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden musste, gab es keine Playoffs und somit auch keinen Meister. Wasserburg lag nach der Hauptrunde knapp hinter Keltern auf Platz zwei. Auch das TOP 4 (Pokalfinale), welches im März 2020 geplant war, fiel Corona zum Opfer. Hierfür fanden die Verantwortlichen allerdings eine Lösung und das TOP 4 wurde im Oktober 2020 nachgeholt. Der TSV 1880 Wasserburg erreicht den 2. Platz – wieder einmal mussten sich die Damen vom Inn Keltern geschlagen geben. Trotzdem: Ein toller Erfolg für das Team um Cheftrainerin Sidney Parsons.

Auch in der Saison 2020/2021 war Corona allgegenwärtig. So mussten einige Spiele aufgrund von Infektionen und Quarantäne-Maßnahmen verschoben werden. Außerdem wurde meistens vor leeren Hallen gespielt, da keine Zuschauer in die Halle durften, was natürlich für die „rote Hölle des Südens“ ein Nackenschlag war. In dieser merkwürdigen Saison belegte Wasserburg nach der Vorrunde den 3. Platz. Im Pokal war dann im Halbfinale – wieder einmal gegen Keltern – Endstation. Aufgrund von Krankheiten und Verletzungen einiger Spielerinnen, die bei TOP 4 nicht dabei waren, konnte das Spiel um Platz 3 nicht gespielt und somit nur der 4. Platz belegt werden. Auch im Kampf um die Meisterschaft musste man immer noch aufgrund von Krankheiten und Verletzungen auf einige Spielerinnen verzichten. Es kam wie es kommen musste: Aus im Viertelfinale und am Ende Platz 5 für den Serien-Meister aus Wasserburg.

Sidney Parsons verließ dann im Sommer 2021 den Verein wieder und ging nach Hannover zum TK. Rüdiger Wichote aus München übernahm als Cheftrainer. Leider verlief die Saison nicht wie erhofft und der TSV fand sich zu Weihnachten am unteren Ende der Tabelle wieder. Nachdem auch mit dem Start des neuen Jahres die Erfolge ausblieben, wurde Wichote beurlaubt und die bisherige Co-Trainerin und ehemalige Wasserburger Profi-Spielerin, Rebecca Thoresen übernahm. Unter der neuen Leitung und mit neuer Motivation wurden in den letzten Spielen der Saison noch ein paar Siege eingesammelt, aber der Abstieg in die zweite Bundesliga konnte knapp nicht verhindert werden.

Auch in der 2.Bundesliga stand Rebecca Thoresen in der Saison 2022/23 wieder als Trainerin an der Seitenlinie. Allerdings konnte sie leider nicht an die Erfolge am Ende der vorangegangenen Saison anknüpfen. Somit ergab sich wie in der letzten Saison zu Weihnachten ein ähnliches Bild. Der TSV stand auf dem letzten Platz der Tabelle. Diesmal allerdings der zweiten Liga.  Um einem erneuten Abstieg entgegenzuwirken, entließ man Thoresen und Bastian Wernthaler und Rita Quinz übernahmen gemeinsam das DBBL-Team. Unter dem neuen Trainerteam konnte man 4 weitere Siege einfahren. Außerdem zeigte das Team, wozu es fähig ist, als sie gegen den Tabellenersten gewannen und gegen den zweiten nur mit einem Punkt verloren. Allerdings konnte man diese Leistung nicht konstant abrufen, sodass man einige Niederlagen hinnehmen musste.

Insgesamt konnte man sich aber vom letzten Platz lösen und auf Platz 11 rutschen. Somit war man nicht direkt abgestiegen, sondern musste in die PlayDowns um einen Absteiger unter den Plätz 9-11 auszuspielen. In sechs zusätzlichen Spielen wurde dann der Absteiger ausgespielt. Hier blieb es bis zum Ende spannend und erst im aller letzten Spiel viel die Entscheidung.

Glücklicherweise konnte Wasserburg 3 ihrer 4 Spiele in den PlayDowns gewinnen und schaffte somit den Klassenerhalt.

An die Erfolge aus den letzten Spielen konnte auch in der neuen Saison mit neuem Trainer angeknüpft werden. Denn mit Luis Prantl hat man ein Wasserburger Eigengewächs zurück an den Inn und an die Seitenlinie der Damen geholt. Die gesamte reguläre Saison über musste das Team nur 4 Niederlagen verkraften und kann auf 18 Siege blicken. Dabei gab es sehr viele knappe Spiele, in denen das Team seine Nervenstärke unter Beweis stellen musste. Am Ende der regulären Saison stand der TSV dank der guten Leistungen auf dem ersten Platz der 2. DBBL Süd. Somit war man für die Playoffs qualifiziert. In der ersten Runde traf man auf Bielefeld, gegen die man sich mit 2 Siegen für das Viertelfinale qualifizierte. Dort traf man dann auf das Team aus Herne/Recklinghausen. In dieser Serie konnte man nur ein Spiel gewinnen, allerdings reichte der direkte Vergleich, um weiterzukommen. Im Halbfinale kam es dann zum Süd-Duell gegen Bad Homburg. Nach drei hoch spannenden Spielen endete diese Serie mit 2:1 für den TSV und somit war der Einzug ins Finale klar. In diesem Spiel musste man sich jedoch den Avides Hurricanes geschlagen geben und beendete die Playoffs somit auf einem sehr guten 2. Platz in der 2. DBBL. Mit dem Einzug ins Finale war auch der sportliche Aufstieg in die 1. Bundesliga für den TSV gesichert. Allerdings hat der Verein entschieden, dieses Aufstiegsrecht nicht anzunehmen, um den Fokus vorerst auf die Strukturierung und den Aufbau des gesamten Vereins zu legen.

Insgesamt kann der TSV 1880 Wasserburg auf 11 Deutsche Meistertitel und 9 Deutsche Pokalsiege zurück blicken. Ein noch nie im Deutschen Damenbasketball dagewesene Leistung.